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Ich glaube nicht - Reinhard Mey
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Credits

PERFORMING ARTISTS
Reinhard Mey
Reinhard Mey
Performer
COMPOSITION & LYRICS
Reinhard Mey
Reinhard Mey
Songwriter
PRODUCTION & ENGINEERING
Manfred Leuchter
Manfred Leuchter
Producer

Lyrics

Hin und wieder geißl' ich mich und geh' hart mit mir ins Gericht Und befrag' mich hochnotpeinlich, ob ich glaube oder nicht Nur ein bißchen Folter und schon erpress' ich mir den Beweis Dass ich erstens gar nichts glaube und zweitens gar nichts weiß Ich glaub' nur, dass wenn es ihn tatsächlich geben sollte Er, was hier in seinem Namen abgeht, gar nicht wollte Erstmal glaub' ich, dass die Weihwasserbeckenfrösche ihn stören Und die viel zu großen Häuser, die angeblich ihm gehören Glaubt ihr denn, er ist auf Lakaien und Grundbesitz erpicht? Ja-Sager und Immobilien? Ich glaube nicht Ich glaub' nicht, wenn es ihn wirklich gibt, dass er's überaus liebt Dass sich jemand hartnäckig als sein Stellvertreter ausgibt Und sich für unfehlbar hält. Ich glaub nicht, dass es ihm gefällt Dass man ihm krause Ansichten als 'sein Wille' unterstellt Ich verwette mein Gesäß: Brimborium und Geplänkel Mummenschanz und Rumgeprotze gehn ihm auf den Senkel Dieses Ringeküssen, diese selbstgefäll'gen Frömmigkeiten Dies in seinem Namen Eselei'n und Torheiten verbreiten Glaubt ihr, dass er will, dass irgendwer an seiner Stelle spricht? Irgend so ein kleines Licht? Ich glaube nicht Ich glaub' nicht, dass er in seiner Weisheit, seinem ew'gen Rat Sowas Abartiges ausgeheckt hat wie den Zöllibat Denn sonst hätt' er sich zum Arterhalt was andres ausgedacht Und uns nicht so fabelhafte Vorrichtungen angebracht Welch ein Frevel, daran rumzupfuschen, zu beschneiden Zu verstümmeln! Statt sich dran zu erfreu'n, dran zu leiden Und wenn Pillermann und Muschi nicht in den Masterplan passen Glaubt ihr nicht, er hätt' sie schlicht und einfach weggelassen? Glaubst du Mensch, armsel'ger Stümper, du überheblicher Wicht Dass du daran rumschnippeln darfst? Ich glaube nicht Ich glaub' nicht, dass ihm der Höllenlärm etwas bedeutet Wenn man in die göttliche Ruhe hinein die Glocken läutet Ich bin sicher, dass er es als schlimme Lästerung betrachtet Wenn man, um ihn zu bestechen kleine Lämmerchen abschlachtet Und er muss sich sofort übergeben, denkt er nur ans Schächten Oder an die schleim'gen Heuchler, an diese gottlosen Schlechten Die scheinheilig die Kinderlein zu sich kommen lassen Und ihnen in die Hose fassen Ich glaub' nicht, dass er in euren pompösen Palästen thront Ich glaub' eher, dass er beim geringsten meiner Brüder wohnt Eher bei den Junkies, bei den Trebern im Park als in Rom Eher in den Slums, den Schlachthöfen, den Ghettos als im Dom Im Parterre bei Oma Krause, in der Aldi-Filiale Eher auf dem Straßenstrich als in der Kathedrale Wo Schiefköpfige, Händeknetende Schuldgefühle schüren Eitel, selbstgerecht, als würden sie ihn an der Leine führen Eher als in eurer düstren, modrig-lustfeindlichen Gruft Sitzt er unter freiem Himmel in der lauen, klaren Luft Neben mir auf der Bank vor der Gartenlaube Bei einer Flasche Deidesheimer Herrgottsacker Ja, ich glaube Ja, ich glaube
Writer(s): Reinhard Mey Lyrics powered by www.musixmatch.com
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